RACE REPORT: iXS DH Cup Finale Bellwald

Bellwald war für mehr als 300 Teilnehmer aus 21 Nationen Gastgeber des Saisonfinales und lieferte ein hochspannendes Rennen, bei dem sich am Ende Sandra Rübesam und Basil Weber als Sieger der Elite Klassen durchsetzen konnten.

Traditionell wird der Saisonabschluss des iXS Downhill Cups im schweizerischen Bellwald ausgetragen. Das kleine Bergdorf liegt hoch oben im schönen Wallis und bietet alljährlich ein standesgemäßes Finalrennen. Neben dem sportlichen Highlight wurde auch abseits der Rennstrecke einiges geboten, um das letzte Rennen der Saison zu einem besonderen Ereignis werden zu lassen. Auf dem Pumptrack ging es wieder einmal heiß her, bevor dann jeweils am Abend mit Livemusik der Jahresabschluss ordentlich gefeiert wurde. Aber natürlich hatten die über 300 Teilnehmenden aus 21 Nationen immer den nächsten Tag im Hinterkopf, schließlich ging es um den letzten prestigeträchtigen Tagessieg und wichtige Punkte für die Gesamtwertung der internationalen Wertung des iXS Downhill Cups 2019.

Bereits zum dreizehnten Mal bot der Bikepark eine anspruchsvolle Vollgasstrecke, die mit 2.200 Metern Länge und 400 Metern Höhenunterschied noch einmal den Teilnehmern alles abverlangte. Mit einigen Sprüngen und etlichen technischen Abschnitten war die Strecke einmal mehr perfekt für das Saisonfinale vorbereitet. Das Wetter war in den letzten Jahren immer so eine Sache. Oft ist es zu dieser späten Zeit im Wallis noch einmal richtig schön und spätsommerlich, aber ehrlich gesagt, gab es dort auch schon Rennen mit Schnee. Die Voraussage für die diesjährige Ausgabe war leider etwas kühl, teilweise sogar mit nur einstelligen Temperaturen, aber im Nachgang betrachtet, war es wiedermal recht annehmbar.

Am Freitag begann also das Spektakel mit dem Track Walk und dem anschließenden Training. Das Wetter spielte so einigermaßen mit, denn es blieb trocken, nur eben etwas kalt. Am Samstag stand am Morgen das Pflichttraining auf dem Plan, bevor es dann am Nachmittag mit dem Seeding Run los ging. Auch diesmal hielt das Wetter und so entstand ein spannender Wettbewerb um die Startreihenfolge des Sonntags. Bei den Elite Women war Sandra Rübesam (GER - Nukeproof), die mit 4:07.673 Minuten und über sieben Sekunden Vorsprung ihre Ambitionen auf den Sieg ankündigte.

In der Elite Men Klasse war das Ergebnis jedoch um einiges knapper, denn Lutz Weber (SUI - teamproject.ch) legte mit einer Zeit von 3:35.255 zwar die Bestzeit hin, aber nur drei Zehntelsekunden dahinter lag Andreas Kolb (AUT - Gamux Racing) und nur weiter vier Zehntel Tristan Botteram (NED - Ripstar / Bombshell Team). Spannung war für Sonntag also garantiert.

Der Finaltag begann dann sehr neblig, was man bereits aus den vergangenen Jahren kannte. Und wie erwartet, klarte es dann irgendwann auf und es zeigte sich sogar die Sonne, so dass wieder gute Bedingungen für einen fairen Wettbewerb herrschten. Ab 11:30 Uhr begann dann das Rennen und damit auch der Livestream, denn Upstream Media hatte, wie schon im letzten Jahr, eine Übertragung des letzten Abschnittes und des Zieleinlaufs realisiert. Mit vier Kameras wurde damit das Geschehen direkt ins warme Wohnzimmer gebracht.

Nach den Vorfahrern gingen als erstes die Open Kategorie auf den Kurs. Die erste Bestzeit wurde von Marcel Waldmann (SUI - iXS Gravity Union) vorgelegt, der damit sowohl die Tageswertung als auch die Serienwertung der Masters 2 Klasse gewann. Die nachfolgenden Sieger hießen Lars Payer (SUI - Suspension Center) in der Open Masters, Florian Zimmerli (SUI - The Radix Squad Racing) in der Youth U17 und Gabin Maillard (SUI) in der Junior U19. Die Gewinner der Open Men und Women Klasse waren Stanislaus Krakenberger (SUI) und Izabela Yankowa (BUL - Riders United).

Die Bulgarin konnte damit die internationale Wertung der Serie gewinnen und dürfte einen versöhnlichen Abschluss der Saison erreicht haben. Im Europacup hat sie vor zwei Wochen beim letzten Rennen im österreichischen Brandnertal noch die Serienführung verloren und war darüber sichtlich enttäuscht.

Anschließend ging mit der Pro Masters Klasse die erste der Lizenzierten Kategorien an den Start. Schnellster war Mad Weidemann (DEN - MTB Akademiet) mit über fünf Sekunden Vorsprung vor Andreas Krieger (GER - Propain), der mit diesem Ergebnis die Serienwertung für sich entscheiden konnte. Dritter der Tageswertung wurde Benjamin Herold (GER - Giant Germany Offroad Team).

Die nachfolgende Klasse war mit den Pro U17 die Nachwuchskategorie. Als Sieger konnte Nicolas Baechler (SUI - IDirt Racing Team) hervorgehen, der immerhin auch im European Cup in diesem Jahr schon zweimal auf dem Podest stehen konnte.

Mit nur sechs Zehntelsekunden Rückstand beendete Luis Kiefer (GER - SRAM Young Guns) das Rennen und sicherte sich damit den Titel des Seriensiegers 2019. Dritter wurde Christopher Ström (FIN), den manch einer noch vom letzten Jahr kannte, schließlich konnte er da das Rennen sogar gewinnen.

Die vorletzte Fahrerin war dann Janine Hübscher (SUI - JC Racing Verbier), die aber sichtlich unzufrieden über die Ziellinie rollte und sich auch nur mit großem Rückstand hinter Lohner ein. Jetzt fehlte also nur noch Sandra Rübesam im Ziel. Doch schon als sie über den letzten Sprung vor der Ziellinie ging, war klar, dass wird die neue Bestzeit und damit der Sieg.

Mit einer Zeit von 4:06.781 konnte die Deutsche Vizemeisterin sogar noch einmal die Zeit des Vortages unterbieten, wobei nach ihrer eigenen Aussage der Lauf wohl sehr hart an der Grenze verlief. Somit war das Endergebnis Rübesam vor Rutz und Newkirk.

Die Klasse die Pro U19 konnte Yannick Baechler (SUI - IDirt Racing Team) ganz knapp für sich entscheiden und verwies Lino Lehmann (SUI - Fehr Velos Racing Team) auf den nachfolgenden Platz. Die Gewinnerzeit von 3:39.391 Minuten hätte am Ende in der Elite Klasse immerhin für ein Top 15 Ergebnis gereicht. Das Podest komplettierte auf dem dritten Platz Timo Hahn (GER - Fahrrad Franz Racing), der damit als Sieger der Serienwertung die Saison abschließen konnte.

In der Elite Men Klasse gingen aufgrund von Problemen am Vortag Pascal Reusser (SUI - HOT-TRAIL Racing) und Myles Weber (SUI - teamproject.ch) als erste auf den Kurs und legten mit einer Zeit von 3:41 Minuten schon mal eine ziemlich gute Zeit vor, so dass sie für eine längere Phase die Bestmarke hielten. Doch dann war es Constantin Ruetsch (SUI - iXS Gravity Union), der Sieger des Europacups 2019, der die Zeit unterbot und ab da, vielen die Zeiten fast schon im Minutentakt. Irgendwann war es Matthias Hafner (GER - Bikepark Albstadt Racing), der mit einer Zeit auf dem Red Bull Hot Seat platznehmen konnte, die unter der Bestzeit des Vortages lag.

Die nächsten Drei konnten dann nicht unterbieten, aber danach kam als Fünftletzter Fahrer Basil Weber (SUI - Team Project), der mit einer Zeit von 3:31.069 Minuten um ganze vier Sekunden drunter bleiben konnte. Anschließend war es Simon Maurer (GER - Carbocage Factory Racing), der sich aber hinter Hafner einreihen musste. Nun waren es also nur noch drei Fehlende. Tristan Botteram, der Drittschnellste vom Vortag, kam auch unzufrieden ins Ziel und landete auf dem momentan Vierten. Dann kam der Vorjahressieger Andreas Kolb, aber auch bei ihm reichte es nicht ganz und er setzte sich direkt hinter Weber.

Nun kam Lutz Weber über die Ziellinie. Die Anzeigetafel und auch das Kopfschütteln des Vortagesschnellsten offenbarten, dass es nicht reichte. Mit einer Sekunde Rückstand schob er sich zwischen Basil Weber und Andreas Kolb.

In der Gesamtwertung konnte sich Tristan Botteram durch das gute Ergebnis noch auf Platz drei schieben, während die ersten zwei Plätze unangefochten an Erik Irmisch (GER - Team Racing Dudes) und Johannes Fischbach (GER - Raymon Racing) gingen.

Bellwald hat wieder einmal auf ganzer Linie ein perfektes Saisonfinale geliefert und auch wenn etwas Melancholie wegen der nun definitiv erreichten Off-Season in der Luft lag, war es doch ein gelungenes Abschlussfest. Zehn Rennen umfasste die Serie in diesem Jahr und gastierte dabei in sechs verschiedenen Ländern. Allein aufgrund des Umfangs ist der iXS Downhill Cup weltweit die größte Serie und mit ihrem Ursprung im Jahr 2003 in der Schweiz wohl neben dem Weltcup auch die älteste. Im Hintergrund wird wieder an den Terminen für 2020 gearbeitet und wie immer werden sie spätestens im Dezember veröffentlicht.

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