Das weltweit größte Extremsportfestival hat in diesem Jahr den iXS European Downhill Cup eingeladen und war somit Gastgeber des vierten Laufes der Rennserie. Erschwerte Bedingungen aufgrund von viel Regen mussten gemeistert werden.
Man könnte ja sagen, dass eigentlich die Rennen immer gleich sind, denn zugegebenermaßen ähnelt sich das Gebotene für den Außenstehenden. Aber diesmal dürfte es ganz klar erkennbar ein besonderes Rennen gewesen sein. Einerseits war der Rahmen sehr speziell, denn der vierte Lauf der Europaserie wurde als Teil des weltweit größten Extremsportfestivals ausgetragen. Andererseits war es der Austragungsort, denn das Rennen führte die iXS Cup Crew und die Teilnehmenden ganz hoch in den Norden ins norwegische Voss. Dieser skandinavische Ort ist bekannt als Winterdestination, aber in neuerer Zeit auch durch viele andere actionreiche Freizeitangebote. Außergewöhnlich ist sicherlich auch die Gondel, die ihre Fahrgäste in weniger als neun Minuten von Meeresniveau auf über 820 Meter Höhe bringt. Auf dem Gipfel angekommen wird man mit einem atemberaubenden Panorama belohnt und befindet sich am Startpunkt von Wanderwegen aller Schwierigkeitsgraden.
Schon die Anreise war für viele aus dem mittel- und südeuropäischen Raum ein kleines Abenteuer und recht aufwendig. Die Crew des iXS Cups beispielsweise hat sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die einen recht angenehm von Frankfurt aus flogen, machten die anderen sich mit zwei vollgepackten Transportern auf den Weg über Dänemark mit der Fähre von Hirtshalsnach Bergen. Die nächtliche Überfahrt war entspannt und belohnte mit einem unvergesslichen Ausblick auf die Fjorde vor der Küste im Südosten Norwegens. Von Bergen aus war es dann nur noch eine Stunde Autofahrt, so dass man abschließend sagen kann, die anfangs so kompliziert erscheinende Anreise war es gar nicht.
Die Organisationscrew der Ekstremsportsveko hatte bereits im Vorfeld sehr akribisch das Rennen vorbereitet und bereits angekündigt, dass die Strecke aufwendig überarbeitet würde. Der Track Walk lieferte dann den ersten Eindruck: vielseitig, abwechslungsreich, lang, schnell, anspruchsvoll und teilweise auch überwindungsbedürftig, also genau so, wie ein Kurs eines Europacups sein sollte. Das Training am Freitag verlief dann erwartungsgemäß entspannt.
Die Strecke konnte auch auf zwei Rädern überzeugen und somit verließ das Teilnehmerfeld den Rennplatz sichtlich zufrieden. Zum allabendlichen Programm gehört beim Ekstremsportsveko der Videorückblick des Tages und der musikalische Abschluss. Wer also Lust darauf hatte, konnte im Festivalzelt bei der Hip Hop-Legende Grandmaster Flash den Tag ausklingen lassen.
Etwas zusätzliche Würze kam am Samstag durch Regen ins Spiel, denn der Kurs wurde an vielen Stellen rutschig sowie auch etwas langsamer und kräftezehrender. Am Ende ließen sich die Norweger nicht die Butter vom Brot nehmen und legten eine denkbar knappe Doppelspitze hin. Simen Smestad (NOR - SK Rye) war Tagesschnellster mit einer Zeit von 3:02.663 Minuten, während sein Teamkollege Ole-Herman Bergby sich mit nur zwei Zehntelsekunden Rückstand direkt dahinter platzierte. Nach der Equipmentpflege ging es dann wieder zum Abendprogramm, diesmal mit Turbonegro, die das Highlight des Bühnenprogramms darstellten.
Auch der Sonntag startete wieder verregnet und somit wurden die Bedingungen nicht einfacher. Der Morgen war erneut ein paar Trainingslaps vorbehalten, bis es dann am Mittag mit den Finals losging. Zuerst starteten die Nachwuchsfahrer/-innen, da neben dem Europacup auch gleichzeitig ein Lauf zur norwegischen Serie ausgetragen wurde. Dort wurde von den Boys und Girls im Alter von 10 bis 14 Jahren schon ziemlich Bemerkenswertes geboten.
Im Super Final der Elite Men war es dann richtig spannend und die vielen Zuschauer an der Strecke unterstützten die Fahrer bei ihren Leistungen. Wohl so richtig beflügelt schien es Simen Smestad zu haben, denn der Vortagesschnellste konnte beweisen, dass sein Ergebnis keinesfalls nur ein glücklicher Umstand war. Der Norweger deklassierte seine Konkurrenz so sehr, dass er auf den zweitplatzierten Tristan Botteram (NED - Canyon CLLCTV) ganze 9,7 Sekunden Vorsprung rausfuhr. Die Siegerzeit lag mit 2:57.910 als einzige Zeit unter der Dreiminutenschallmauer. Dritter wurde mit weiteren zwei Sekunden Abstand Atle Laakso (NOR - SK Rye).
Die schnellste weibliche Zeit fuhr die U17 Fahrerin Nellie Aabech (NOR - BCsport.no BOC) ein, die damit sogar schneller als die Gewinnerin der Elite Women Klasse, Julia Hensmanns (GER - KSV Baunatal), war. Ebenso bemerkenswert war die gefahrene Zeit des Siegers in der U17 male Kategorie, denn Marco Lamaris (GRE - APO Koropiou) wäre im Elitefeld ausgezeichneter Sechster geworden.
Die Premiere des Europacups im Rahmen des Ekstremsportsveko war ein großer Erfolg und hat sowohl das Festival bereichert als auch einen sehr bedeutenden Rahmen für die iXS Serie geboten. Leider war das Wetter nicht das allerbeste, aber die besondere Landschaft hat die Eindrücke der Beteiligten wohl bei weitem überwogen.